Silbermann-Orgel in der Kathedrale Dresden
Erbauer:
Baujahr:
Restaurierung:
Spieltraktur:
Registertraktur:
Ladensystem:
I. BRUSTWERK C – d3
1. | Gedackt | 8′ |
2. | Principal | 4′ |
3. | Rohrflöt | 4′ |
4. | Nassat | 3′ |
5. | Octava | 2′ |
6. | Sesquialtera | 1⅗′ |
7. | Quinta | 1½′ |
8. | Sufflöt | 1′ |
9. | Mixtur III | 1′ |
10. | Chalumeau | 8′ |
II. BRUSTWERK C, D – d3
11. | Prinzipal | 16′ |
12. | Bordun | 16′ |
13. | Principal | 8′ |
14. | Viol di Gamba | 8′ |
15. | Rohrflöt | 8′ |
16. | Octava | 4′ |
17. | Spitzflöt | 4′ |
18. | Quinta | 3′ |
19. | Octava | 2′ |
20. | Tertia | 1⅗′ |
21. | Mixtur IV | 2′ |
22. | Zimbel III | 1⅓′ |
23. | Cornet | V |
24. | Fagott | 16′ |
25. | Trompet | 8′ |
III. OBERWERK C, D – d3
26. | Quintadehn | 16′ |
27. | Principal | 8′ |
28. | Unda maris | 8′ |
29. | Gedackt | 8′ |
30. | Quintadehn | 8′ |
31. | Octava | 4′ |
32. | Rohrflöt | 4′ |
33. | Nassat | 3′ |
34. | Octava | 2′ |
35. | Tertia | 1⅕′ |
36. | Flaschflöt | 1′ |
37. | Mixtur | IV |
38. | Echo | V |
39. | Vox humana | 8′ |
PEDAL C, D – d1
40. | Untersatz | 32′ |
41. | Principalbass | 16′ |
42. | Octavbass | 8′ |
43. | Octavbass | 4′ |
44. | Pedalmixtur IV | 2⅔′ |
45. | Posaunenbass | 16′ |
46. | Trompetenbass | 8′ |
47. | Clarinbass | 4′ |
KOPPELN UND SPIELHILFEN
Manualschiebekoppeln I/II; III/IIBassventil (Koppel II/P)
Sperrventil
Tremulant
Schwebung für das Oberwerk
Kalkantenklingel
Katholische Kathedrale Dresden (ehe. Kat. Hofkirche)
Die originale Balganlage verbrannte beim Bombenangriff am 13./14. Februar 1945.
Seit dem Wiederaufbau der Orgel in den Jahren 1964 bis 1971 durch die Gebrüder Jehmlich, erfolgte die Windversorgung über zwei Magazinbälge und diverse Zwischenbälge.
Die rekonstruierte Balganlage besteht aus 6 Keilbälgen (je 1,55 x 2,84m) und 6 Tretbalken für Kalkantenbetrieb; die 3 rechten Bälge für das Großpedal und Kleinpedal, die 3 linken Bälge für das Hauptwerk, Brustwerk und Oberwerk.
Bei Motorbetrieb wird der Wind durch einen Elektroventilator erzeugt und über einen Windkanal in die beiden unteren Bälge weitergeleitet; die Rückschlagventile werden hierbei aufgestellt, so daß alle Bälge mit Motorwind versorgt werden.
Die Umbaumaßnahmen an der Orgel erfolgen im Zeitraum von Oktober 2001 bis Oktober 2002.
Geschichtliches zur Orgel in Kurzfassung
1750 Unterzeichnung des Orgelbauvertrages für die Königliche Schloßkirche zu Dresden durch Gottfried Silbermann und J.C. Graf von Hennicke.
1753 Am 4. August 1753 stirbt Gottfried Silbermann nach langer Krankheit. Die Orgel wird von Z. Hildebrandt (Schüler und früherer Mitarbeiter von G. Silbermann) und J. Daniel Silbermann (Neffe von G. Silbermann) fertig gestellt.
1754 Orgelweihe am 2. Februar 1755
1763 – 1836 Reinigung und Reparaturen durch verschiedene Orgelbauer
1836 J. Gotthold Jehmlich wird zum Königlich Sächsischen Hoforgelbauer ernannt. Somit obliegt ihm auch die Pflege und Stimmung der Silbermann-Orgel in der Hofkirche.
Überholungen/ Veränderung der Orgel
11763-1836 Reinigungen und Reparaturen durch verschiedene Orgelbauer
1836 J. Gotthold Jehmlich wird zum Königlich-Sächsischen Hoforgelbauer ernannt und übernimmt mit diesem Amt auch die Betreuung der Hofkirchenorgel, wozu u.a. das wöchentliche Stimmen der Zungen gehört
1876 Reinigung durch C.E. Jehmlich
1883 Reinigung und Reparatur durch C.E. Jehmlich Höherstimmung (von a = 418 Hz. auf a = 425 Hz)
1917 Höherstimmung durch Vergrößerung der „Stimmaufschnitte“ (wahrsch. Jehmlich)
? Erweiterung des Pedalumfanges um cis’und d’
1937 Überholung durch Gebrüder Jehmlich
– Einfügen von Cis in Manualen und Pedal, Fortrücken der Mechanik
– Erweiterung des Pedalumfanges um dis’-f’
– Einbau von 47 Ergänzungsladen mit 71 Pfeifen
– Einbau von 4 Ausgleichsbälgen („Schwimmer-Roßbälge“) unter den Windladen zur Aufhebung der Windstößigkeit
– Erneuerung aller Ventilfedern in Pedal- und Hauptwerksladen
– Einstimmung auf a = 445 Hz (original a’ = 415 Hz)
– Ersatz der Schiebekoppeln durch Wippenkoppeln
– Veränderung der Pedalkoppel
1937? Umstimmung durch Gebrüder Jehmlich
– Einstimmung auf a = 440 Hz, dabei Veränderungen am Pfeifenwerk
1944 Auslagerung der Orgel (außer Gehäuse und Bälgen) in Kloster Marienstern (Windladen, Registratur, Spieltisch u.a. bis 1963; Pfeifen bis 1966)
1945 Zerstörung von Gehäuse und Bälgen durch Luftangriffe
1964-71 Rekonstruktion der Orgel durch Gebrüder Jehmlich
Arbeiten zur Wiederherstellung des Originalzustandes:
– Instandsetzung der Schleifwindladen, der Spiel- und Registertraktur und des Pfeifenwerkes
– Entfernung der 1937 angebrachten Windladenbälge
– Manual-Schiebekoppeln wurden rekonstruiert (Wippenkoppeln entfernt)
– Ausbau der Töne Cis in den Manualen und im Pedal (umhängen der Traktur)
– Pfeifenaufschnitte wurden erniedrigt, Kernstiche beseitigt
– Neubau der Klaviaturen (waren schon einmal ausgetauscht worden)
Kompromisse gegenüber Originalzustand:
– Beibehaltung der Pedalerweiterung um cis’ und d’ (auf reversibel angebrachten Zusatzladen)
– Einbau von Magazinbälgen statt Rekonstruktion der originalen Keilbälge
– Veränderungen an der Kanalanlage
– HW, OW und BW erhielten je einen Regulatorbalg (?, lt. Dähnert)
– Stimmtonhöhe: a’ = 440 Hz (original: a’ = 415 Hz)
– gleichstufige Temperierung
– moderne Tremulanten an allen 3 Manualen (welche?)
– Neubau der Pedalzungen
30.5.1971 Orgelweihe (Pfingsten)
1976 Größere Reparatur (ohne Veränderungen)
1992 Ersatz der Lederpulpeten durch Bleipulpeten in OW, HW, BW und Ped.
1995 Reparatur-und Regulierungsarbeiten an der Pedaltraktur
2001-2002 Restaurierung JOD und Wegscheider