Franciscus-Volckland-Orgel in der Ev. St. Lukas Kirche Erfurt-Bindersleben
Erbauer:
Baujahr:
Restaurierung:
Spieltraktur:
Registertraktur:
Ladensystem:
I. POSITIV C, D – c3
1. | Quintathön | 8′ |
2. | Musicir Gedackt | 8′ |
3. | Principal | 4′ |
4. | Nachthorn | 4′ |
5. | Quinta | 3′ |
6. | Octava | 2′ |
7. | Sexta | 1⅗′ |
8. | Mixtur | IV |
II. HAUPTWERK C, D – c3
9. | Quintathön | 16′ |
10. | Principal | 8′ |
11. | Gedackt | 8′ |
12. | Viol di Gamba | 8′ |
13. | Flute Travers | 8′ |
14. | Octava | 4′ |
15. | Quinta | 3′ |
16. | Octava | 2′ |
17. | Sexta | 1⅗′ |
18. | Cimbel | IV |
19. | Mixtur Tremulant Glockenspiel | VI |
PEDAL C, D – e1
20. | Sub-Baß | 16′ |
21. | Violon-Baß | 16′ |
22. | Octav-Baß | 8′ |
23. | Violon-Baß | 8′ |
24. | Posaun-Baß | 16′ |
KOPPELN UND SPIELHILFEN
Manual CoppelPedal Coppel
Sperr Vent. Manual
Stern C.E.G.C
Die von Franciscus Volckland in den Jahren 1751-1755 erbaute Orgel stellt ein Denkmal nicht nur von kultur- und regionalgeschichtlich großer Bedeutung dar. Mit seinen 24 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, handelt es sich um eine der wenigen, in großen Teilen unverändert erhaltenen Barockorgeln aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die vor unserer Restaurierung seit Jahrzehnten stillgelegte Orgel, barg einen Instrumentenschatz, der sowohl nach künstlerischen als auch nach handwerklichen Kriterien beurteilt, zu den herausragenden Leistungen des mitteldeutschen barocken Orgelbaus zählt.
Das Instrument war insgesamt extrem verschmutzt und wies an stark beanspruchten Orgelteilen Verschleißerscheinungen, sowie kleinere Modifikationen durch zurückliegende Instand-haltungsmaßnahmen auf. Die technische Grundsubstanz des Instrumentes war jedoch, mit Ausnahme der vorgenommenen Veränderungen insbesondere durch Hesse, erhalten geblieben.
Mit ihrem hohen Bestand an technischer und klanglicher Substanz aus der Mitte des 18. Jh. stellt die Volckland-Orgel ein überregional bedeutsames Denkmal dar. Dies gilt auch und insbesondere für den klanglichen Bestand, in dem wir eine weitgehend authentische, aus dem 18. Jh. ins 21. Jh. herüber gerettete Klangaussage auffinden durften.
F. Volckland (1696-1779) stellt neben Tobias Heinrich Gottfried Trost einen der bedeutendsten Thüringer Orgelbaumeister seiner Zeit dar. Sein Schaffen, das einen ungewöhnlich langen Zeitraum von 61 Jahren aktiver Berufstätigkeit umfasste, ist nicht vollständig erfasst. 15 Orgelbauten werden Volckland als gesicherten zugeordnet. Zehn davon sind weitgehend bzw. teilweise erhaltenen. Bei der Binderslebener Orgel handelt es sich dabei um eine der Orgeln mit dem höchsten Anteil an Originalsubstanz, wenn nicht gar dem höchsten Anteil.
Das Instrument möglichst nah auf den von Volckland bei der Fertigstellung hinterlassenen Zustand bzw. den aus 1843 überlieferten Zustand zurückzuführen, wurde somit zum erklärten Ziel des Restaurierungs- und Rekonstruktionskonzeptes.
Veränderungen durch Hesse sollten – obwohl auch sie eine bedenkenswerte eigenständige künstlerische Leistung darstellen – im Zuge der Wiederannäherung an den ursprünglichen Zustand, aus dem Instrument entfernt werden. Ausnahmen bildeten lediglich die Register Hohlflöte 8’ und Flauto 8’.