Vonderaumuseum Fulda
Erbauer:
Baujahr:
Restaurierung:
Spieltraktur:
Registertraktur:
I. POSITIV C – c4
1. | Gedackt | 8′ |
2. | Gedackt | 4′ |
3. | Principal | 4′ |
4. | Octave | 1′ |
Temperierung: Werkmeister III
Stimmung: 440,8 Hz bei 15°C
Winddruck: 58 mm WS
Informationen zur Restaurierung
Bei der Fuldaer „Buseck-Orgel“ aus dem Vonderau Museum handelt es sich um ein kleines einmanualiges Instrument mit vier Registern. Erbauer und Erbauungsjahr sind unbekannt. Seinen Namen erhielt es von dem in der ersten Hälfte des 18. Jh. in Fulda wirkenden und späteren Fürst-Abt Amand von Buseck. Dessen Familienwappen bekrönt das Orgelgehäuse.
Mutmaßungen, dass das Instrument bereits 1667 gebaut worden sein könnte, wurden bisher nicht bestätigt. Die Ergebnisse dendrochronologischer Untersuchungen deuten eher darauf hin, dass die Orgel zwischen 1725 und 1730 erbaut wurde.
Das Instrument zeichnet sich durch einen äußerst hohen Anteil an Originalsubstanz aus. Das Pfeifenwerk ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, fast vollständig im Original erhalten geblieben. Die Windlade und die zwei Mehrfaltenkeilbälge weisen noch die originale Belederung auf. Nachdem die Orgel über mehrere Jahrzehnte eingelagert in einem Depot ein Schattendasein führte, wurde sie nun einer grundlegenden Restaurierung unterzogen.
Anspruch war es hierbei nicht nur die unspielbar vorgefundene Orgel in einen spielfähigen Zustand zu versetzen, sondern ebenso musealen Ansprüchen an eine Restaurierung gerecht zu werden. Einem natürlichen Verschleiß unterliegende Materialien, wie Leder und Drahtwaren, sollten in größtmöglichstem Umfang erhalten bleiben. Hierbei wurden in engem Austausch mit Fachrestauratoren aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege neue Wege beschritten.
Als Zugeständnis an die zeitgemäße Nutzungspraxis und zur Schonung der originalen Balgbelederung, wurde in einem Podest unter der Orgel eine moderne Windversorgung eingerichtet. Es stehen damit zwei Möglichkeiten der Windversorgung zur Verfügung. Zum einen können für eine historische Aufführungspraxis die beiden Bälge mittels Handriemen aufgezogen werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit die Orgel über einen Gebläsemotor und separaten neuen Balg zu betreiben. Gelegentlichen Konzerten am geplanten Aufstellungsort in der Kapelle des Vonderau Museums, einem der schönsten Barocksäle Fuldas, wird damit ein besonderer Reiz inne wohnen.