Ev. Marienkirche Groß Salitz
Erbauer:
Baujahr:
Restaurierung:
Spieltraktur:
Registertraktur:
Ladensystem:
Informationen zur Restaurierung
Die im Jahre 1819 von Friedrich Friese [I] (1765-1833) in der St. Marienkirche in Groß Salitz erbaute Orgel stellt als eine große Besonderheit eine von lediglich drei spielbaren Orgeln aus dem Zeitraum zwischen 1800 und 1830 aus der Werkstatt Friese I in Mecklenburg dar. 2020-2021 konnte von unserer Orgelbauwerkstatt eine umfassende Restaurierung des Instrumentes ausgeführt werden, die auch die Rekonstruktion fehlender Innenpfeifenregister und der Prospektpfeifen zum Inhalt hatte.I. MANUAL C – d3
1. | Principal | 8′ |
2. | Gedact | 8′ |
3. | Gemshorn | 8′ |
4. | Flöta | 4′ |
5. | Quinta | 3′ |
6. | Octava | 2′ |
7. | Waldflöte | 2′ |
8. | Sesquialtera 2fach | |
9. | Mixtur 3fach | |
10. | Trompet im Diskant | 8′ |
Trompet im Bass | 8′ | |
Tremulant |
PEDAL C – c 1, fest angehängt
STIMMUNG UND WINDDRUCK
Stimmtonhöhe: 465 Hz bei 15°C
Stimmungsart: leicht ungleichstufig (1⁄₉ pyth. Komma, nach Hellmuth Wolff)
Winddruck: 65mm WS
Summe der Pfeifen in der Orgel:
691 (einschließlich 28 stumme Prospektpfeifen)
302 Pfeifen rekonstruiert (228 Metall-,23 Holz-, 51 Zungenpfeifen)
175 Metallpfeifen angelängt
Originalsubstanz 56,3%
Rekonstruktionsanteil 43,7 %
Informationen zur Restaurierung
Die im Jahre 1819 von Friedrich Friese [I] (1765-1833) in der St. Marienkirche in Groß Salitz erbaute Orgel stellt als eine große Besonderheit eine von lediglich drei spielbaren Orgeln aus dem Zeitraum zwischen 1800 und 1830 aus der Werkstatt Friese I in Mecklenburg dar.
Die in der Vergangenheit vorgenommen Änderungen, hatten das Instrument sowohl in klanglicher als auch in konstruktiv ästhetischer Sicht von seinem Originalzustand entfernt. Die Orgel zeichnet sich dennoch durch einen nach wie vor erfreulich hohen Anteil an Originalsubstanz aus.
2020-2021 konnte von unserer Orgelbauwerkstatt eine umfassende Restaurierung des Instrumentes ausgeführt werden, die auch die Rekonstruktion fehlender Innenpfeifenregister und der Prospektpfeifen zum Inhalt hatte.
Erbaut wurde die Orgel 1819 mit 10 Registern auf einem Manual und angehängtem Pedal. Durch Umbaumaßnahmen, insbesondere Anfang des 20.Jh. wies das Instrument im vorgefundenen Zustand einige Abweichungen gegenüber seinem ursprünglichen Erscheinungsbild auf. Im Kern waren jedoch große Anteile der Originalsubstanz erhalten geblieben. Die Disposition wurde in ihrem Umfang von ursprünglich 10 auf 6 Register reduziert. Das Pfeifenwerk eines siebten Registers, zu großen Teile der Mixtur entstammend, befand sich eingelagert im Unterbau der Orgel. Die klangliche Substanz wies damit insgesamt große Verluste auf.
1900 war durch Marcus Runge, dem Werkstattnachfolger Friese III, eine neue Manualklaviatur eingesetzt worden. Diese erinnert in ihrer Stilistik an Manualklaviaturen Friese III.
1917 wurden die originalen Prospektpfeifen für die Kriegswirtschaft abgeführt.
1920 wurden diese durch Nachbauten in Zink ersetzt. Zeitgleich führte Marcus Runge eine Umdisponierung und Tieferstimmung der Orgel durch. Seither verfügt sie nur noch über 7 Register. Die Register Waldflöte 2‘ und Sesquialtera gingen dabei verloren, die Quinte 3‘ wurde größtenteils in eine neu geschaffene Octave 4‘ integriert. Die Trompete 8‘ war offensichtlich schon zuvor verloren gegangen. Die Mixtur (7. Register) war offensichtlich noch bis 1981 erhalten und wurde erst in den Jahren danach ausgebaut und eingelagert.
Wann die ursprünglich vorhandene Keilbalganlage abgebrochen wurde ist unbekannt.
Mglw. erfolgte dies jedoch 1932/1933 im Zusammenhang mit der Verschiebung der Orgel auf der Empore um ca. einen Meter zurück. Zeitgleich wurde dabei das Untergehäuse um ca. 30 cm erhöht. Nach dem Wegfall der Balganlage wurde ein Parallelfalten Magazinbalg eingebaut.
1947 erfolgte eine Reparatur durch Leopold Nitschmann (Schwerin), 1957 der Einbau eines ersten Windmotors durch Leopold Nitschmann, 1983 eine Reparatur und Wumschutzbehandlung durch Gebrüder Voigt (Bad Liebenwerda) und 1991 weine Instandsetzung und Einbau eines neuen Gebläsemotors durch Heinz Hoffmann (Hamburg).
Seit 1991 sind keine grundlegenden Arbeiten an der Orgel mehr ausgeführt worden.
Zum Beginn der Restaurierungsarbeiten war die Orgel nur noch eingeschränkt spielbar.