Ev.-Luth. Kirche Dresden-Rähnitz
Erbauer:
Baujahr:
Restaurierung:
Spieltraktur:
Registertraktur:
Ladensystem:
I. HAUPTWERK C – f 3
1. | Gedackt | 8′ |
2. | Flöte | 8′ |
3. | Principal | 8′ |
4. | Gedackt | 4′ |
5. | Nasat | 3′ |
6. | Octave | 2′ |
7. | Sifflet | 1′ |
PEDAL C – c1
8. | Subbass | 16′ |
9. | Violonbass | 8′ |
KOPPELN
Pedalkoppel
STIMMUNG
Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 19°CStimmungsart: leicht ungleichstufig (nach Hellmuth Wolff)
Winddruck: 65mm WS
Pfeifenanzahl: 428 (davon 240 neu)
Das Instrument wurde mutmaßlich in den Jahren 1818/1820 von der Dresdner Orgelbauwerkstatt Kayser für die Dorfkirche in Bärwalde (bei Moritzburg) erbaut.
Als die zu klein gewordene Bärwalder Kirche einem größeren Kirchenneubau weichen musste, wurde die Orgel 1866 in die Kirche nach Tauscha (bei Radeburg) umgesetzt.
1917 mussten die originalen Prospektpfeifen aus Zinn für die Kriegswirtschaft abgegeben werden. 1934 wurden diese durch den Orgelbauer Alfred Hippauf (Bautzen) durch Nachbauten in Zink ersetzt und eine Umdisponierung der Orgel ausgeführt.
1975 wurde die Orgel in den privaten Räumen eines Orgelfreundes in Dresden-Plauen aufgestellt. Dieser dritte Standort wies eine geringe Raumhöhe auf, so dass die Gehäuseaufbauten über den Prospektpfeifen abgebaut werden mussten und verloren gingen. Auch die Pedalwindlade mit den Subbaß 16‘–Pfeifen konnten hier keine Aufstellung finden und ging verloren.
Im Jahre 2014 erwarb die Kirchengemeinde Rähnitz das Instrument und lagerte dieses, in Einzelteilen zerlegt, bis zur Restaurierung ein. Im Rahmen der anstehenden Kirchensanierung wurde für die Kayser-Orgel eine neue Seitenempore errichtet.
Zielstellung der Orgelrestaurierung war, das Instrument möglichst nah an das ursprüngliche klangliche und optische Erscheinungsbild heranzuführen. Auf Grund der in der Vergangenheit vorgenommenen Veränderungen, sowie den damit einhergegangenen Verlusten, beinhaltete dies umfangreiche Rückführungs- und Ergänzungsarbeiten. Im Pedal wurde eine Erweiterung der Disposition um ein Register (Violonbass 8‘) ausgeführt.
Zur Orgelbauwerkstatt Kayser
Friedrich Traugott Kayser (* 1777, † 1824) und Carl August Kayser (* 1785, † 1824),
erlernten das Orgelbauhandwerk bei ihrem Vater Johann Christian Kayser (* 1750, † 1813).
Die Werkliste Friedrich Traugott Kaysers umfasst nach aktuellem Wissensstand ca. 5 Orgelneubauten, sowie Reparaturen; von seinem Bruder sind bisher lediglich Reparaturen nachweisbar. Die Orgelwerke der jungen Kayser-Generation können nicht in allen Fällen – wie bei der Rähnitzer Kayser-Orgel – zweifelsfrei einem der Brüder zugewiesen werden.